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Dörrebach

Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg, Kreis Bad Kreuznach
ca. 720 Einwohner, 1.314 ha, davon 857 ha Wald, PLZ 55444
Gastgeber in Dörrebach



Dörrebach liegt am Lehnbach im Nordosten des zum Hunsrück gehörenden Soonwalds unweit der Nahtstelle zum Binger Wald. Nordwestlich des Orts bzw. jenseits des Hochsteinchens befindet sich Rheinböllen, südöstlich liegt Stromberg.

Die Entwicklung der Gemeinde ist eng mit der Seibersbachs verbunden. Auch hier siedelten schon die Römer wie Reste einer Wasserleitung erkennen ließen und durch das Dorf führte die von Stromberg nach Simmern führende Römerstraße. Eng verbunden waren die beiden Dörfer auch in kirchlicher Hinsicht. 1556 wurde das lutherische Bekenntnis eingeführt, was 100 Jahre später zur Gegenreform führte.

Der Ortsname geht auf den in einem Tal westlich am Dorf vorbeifließenden Bach zurück. Kurz vor dem Dörfchen Dörrebach, versickert plötzlich auf einer kurzen Strecke von 30-35 m der Lehnbach, der ab hier Dörrebach heißt. Das Wasser des Baches wird von mehreren Löchern, sogenannten Ponoren, gewissermaßen verschluckt - ein für den Hunsrück einmaliger Vorgang, der nur mit den geologischen Verhältnissen im Stromberger Karst zu erklären ist. Es ist bis heute nicht gelungen, durch Färbeversuche zu erkunden, ob und wo der Bach wieder ans Tageslicht tritt. Als Anspielung auf den Ortsnamen wurde der (Dörre-) Bach im Wappen eingezeichnet. Eine Sehenswürdigkeit ist die Ruine Suitbertusstein im Seibersbachtal aus dem 15. Jahrhundert. Es ist ein viereckiger, fünfgeschossiger Wohnturm mit unterschiedlich großen Fensteröffnungen.

Die Burg Gollenfels, direkt bei der Stadt Stromberg gelegen, gehört zur Gemarkung der Gemeinde Dörrebach. Urkundliche Quellen sind nur wenige vorhanden. Die Burg ist vermutlich auf den Trümmern einer römischen Befestigungsanlage zur Sicherung der von Mainz über Dörrebach nach Trier führenden Heerstraße errichtet worden und diente der Stromburg als Vorwerk. Erste urkundliche Erwähnung des Gollenfelses im Jahre 1156, eine weitere datiert 5.4.1191. Im Jahre 1450 wird in einen Weistum erstmals ein Bewohner genannt, Johann von Stein (Steinkallenfels), ferner wird in dieser Urkunde auch erstmals die Zugehörigkeit zu Dörrebach bestätigt.

Nach einer Überlieferung soll Michael Praetorius, Hauslehrer der Herren von Stein-Kallenfels, zu dieser Zeit Hausherren der Gollenfels, das Weinnachtslied »Es ist ein Ros entsprungen« auf der Burg Gollenfels gedichtet haben. Erstmals sei es dann in der Burgkapelle der Stromburg, direkt gegenüber der Burg Gollenfels am Weihnachtsabend 1595 erklungen.

Im September 1614 wurde die Burg Gollenfels von spanischen Truppen zerstört und im Jahre 1619 durch den neuen Besitzer Hans Werner von Hammerstein an der gleichen Stelle wieder aufgebaut. Dieser und seine Ehefrau verstarben bereits 1622 an der damals herrschenden Pest. Der Sohn vermachte die Burg den Herren Wolf von Sponheim, die 1685 Volleigentümer wurden. 1687 kaufte Anna Margaretha von Böttger, Tochter des Hans Werner Wolf von Sponheim die Burg zu Alleineigentum, um sie 1705 an Graf Franz Adolph von Ingelheim gegen Lauschied einzutauschen. Im Jahre 1793 fand ein erbitterter Kampf unter dem Kommando des Leutnant J. L. von Gauvain gegen eine Übermacht von Franzosen statt. Mit nur 35 Soldaten und 2 Unteroffizieren versuchte er die Burg zu verteidigen und fand dabei den Tod. Ein Denkmal vor der Burg erinnert an sein Heldentum.

Die katholische Pfarrkirche St.Maria stammt aus dem 18. Jh. und hat ein Kreuzrippengewölbe von 1515.

In Dörrebach gibt es eine private, beeindruckende Sammlung von alten Gerätschaften aus Landwirtschaft und Haushalt. Besichtigungen nach Terminabsprache Tel. 06724/3633.
Im Stromberger Heimatmuseum ist eine komplett eingerichtete alte Uhrmacherwerkstatt aus Dörrebach zu bewundern.

Ergänzender Text



Touristinformation Langenlonsheim-Stromberg
Binger Straße 3a
55442 Stromberg
Tel.: 0 67 24 - 274
Fax: 0 67 24 - 227
E-Mail: touristinfo@vg-ls.de


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