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Pfaffen-Schwabenheim

Verbandsgemeinde Bad Kreuznach, Kreis Bad Kreuznach
ca. 1.300 Einwohner, 518 ha, davon 2 ha Wald, PLZ 55546



Pfaffen-Schwabenheim liegt östlich von Bad Kreuznach in einer Höhe von 144 m über NN.

In vielen Schriften über Pfaffen-Schwabenheim wird das Jahr 765 als Datum der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes genannt. Man beruft sich dabei auf eine Urkunde, die Graf Cancro als Stifter eines Weinberges an das Kloster Lorch ausweist. Auf diese stützte sich die Gemeinde auch bei der Festlegung ihrer 1200-Jahrfeier im Jahre 1965. Ob der Weinberg tatsächlich in der Pfaffen-Schwabenheimer Gemarkung gelegen hat, ist keineswegs sicher. Die Urkunde nennt lediglich einen Ort namens »Suaboheim im Wormsgau«, womit ebenso Schwabenheim an der Selz gemeint sein kann. Die erste sichere Erwähnung findet der Ort im Jahre 1130. Erzbischof Adalbert I. von Mainz beurkundete damals, dass Graf Meginhard von Sponheim »in villa que vocatur Suaboheim« (in dem Ort, der Schwabenheim heißt) das Kloster an das Erzstift zur Besetzung mit Augustiner-Chorherren übertragen habe. Dem Kloster verdankt der Ort den späteren Zusatz »Pfaffen«. Zur Unterscheidung von Schwabenheim an der Selz taucht er erstmals in einer Urkunde des Jahre 1248 auf.

pfaffen-schwabenh2.jpgDer Ortsname »Schwabenheim« könnte auf eine alemannische Besiedelung zurückzuführen sein. Dieser Volksstamm war im heutigen Schwaben heimisch und drang in unseren Raum vor. Möglich ist aber auch die typische Namenszusammen-
setzung der fränkischen Dörfer. Demnach wäre Schwabenheim als »Heim des Suabo« zu deuten. Noch heute prägt die Kirche mit den sich anschließenden mächtigen Konventsbauten das Ortsbild. Die heutigen Gebäude entstammen erst der Spätphase des Klosters, Mitte des 18. Jahrhunderts. Lediglich der baugeschichtlich bedeutende Chor der Kirche, ein Werk der frühen Gotik, ist älter. Der Beginn seiner Erbauung ist nicht ganz zu bestimmen; sehr wahrscheinlich liegt er in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Das Kloster prägte die Vergangenheit des Ortes entscheidend. Die Bewohner des Dorfes Pfaffen-Schwabenheim unterstanden dem Probst völlig; so mussten sie auch Frondienste leisten.

Seit der Übergabe des Klosters an das Erzstift Mainz im Jahre 1130 war die Klostervogtei in den Händen der von Sponheim. Nach dem Erlöschen der Vorderen Graffschaft Sponheim 1473 teilten sich die von Baden und die Kurpfalz die Herrschaft. Unter der Leitung des Augustiner-Bruder Ignaz Antonius Martels, der 1697 in das Ordenshaus eintrat, entstanden die heute noch stehenden Konventsbauten. Ab 1707 gehörte Pfaffen-Schwabenheim vollständig zur Kurpfalz. Im Zuge der Säkularisierung geistlicher Güter wurde das Kloster im Jahre 1802 aufgehoben. Auch in Pfaffen-Schwabenheim bedeutete die Eingliederung des Dorfes ins französische Staatsgebiet (1797/98) das Ende der jahrhundertealten Herrschaftsstruktur. Das Kloster wurde aufgelöst; seinen reichen Besitz erklärten die Franzosen zum »Nationalgut« und versteigerten ihn.
1903 wurde die Wasserversorgung durch den Bau einer Wasserleitung sichergestellt, 1912 verlegte man elektrischen Strom in das Dorf. Wenig später wurde Paffen-Schwabenheim an das Netz der Bad Kreuznacher Straßenbahn angeschlossen. 1952 wurde die Strecke stillgelegt.

Pfaffen-Schwabenheim im Internet


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